MCAS - das (noch wenig bekannte) Mastzellaktivierungssyndrom

 

 

Mastzellen sind evolutionär betrachtet sehr alte Immunzellen und haben u. a. eine Wächterfunktion.

 

Sie befinden sich mehr oder weniger in allen Körperregionen, häufig in der Nähe von Nerven und Blutgefäßen, und sollen über 1000 verschiedene sog. Mediatoren (u. a. Histamin) bereithalten, die sie auf einen bestimmten Impuls hin ausschütten (Degranulation).

Allgemein bekannt ist z. B. die Aktivierung über IgE-Antikörper (Typ-1-Allergie).

 

Betrachten wir von diesen Mediatoren nur mal das Histamin.

Wenn wir uns das als Modell häufig verwendete, sinnbildliche „Histaminfass“ vorstellen, ist es immer schon normal und wichtig gewesen, dass dieses Fass zu einem Teil mit Histamin gefüllt ist.

Histamin ist nämlich ein Botenstoff, welcher zahlreiche, teils überlebenswichtige Funktionen ausübt, u. a. innerhalb des Immunsystems.

 

Mastzellen wirken aufgrund ihrer Wächterfunktion überall in unserem Körper wie kleine Sensoren, die permanent überprüfen, ob in ihrer Nähe „soweit alles in Ordnung“ ist oder aber irgendwo bestimmte Auffälligkeiten wahrzunehmen sind – auf die es eventuell zu reagieren gilt, um das weitere Funktionieren, die Gesundheit und das Überleben des Organismus sicherzustellen.

 

Vereinfacht ausgedrückt, reagieren Mastzellen demnach auf alles, was sie als unphysiologisch ausmachen und eine gewisse Toleranzschwelle überschreitet.

Solch unphysiologische Faktoren können Toxine, Erreger und ganz allgemein alle Arten von denkbaren Stressfaktoren, physisch oder psychisch, sein.

 

Wenn die Toleranzschwelle (man könnte sie auch Reizschwelle nennen) durch bestimmte Umstände herabgesetzt ist, können Mastzellen besonders leicht "getriggert" (zur Degranulation gebracht) werden.

Dabei ist es ganz individuell, welche Trigger bei den Betroffenen eine Rolle spielen (und in welchem Maße).

 

 

--- Fortsetzung folgt ---

 

 

 

 

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